Der erste Meistertitel für Volley Schönenwerd wird gefeiert
Es ist etwas mehr als einen Monat her, als Volley Schönenwerd Geschichte schrieb: Mit dem verwerteten Matchball von Luca Ulrich krönte sich der Verein zum ersten Mal in der Geschichte zum Schweizer Meister.
Nun galt es am Samstagabend an der Meisterfeier in der Betoncoupe-Arena diesen geschichtsträchtigen Moment Revue passieren zu lassen. Und mit der Mannschaft, den Helfern und den treusten Supporterinnen zu feiern. Mit Ausnahme der ausländischen Spieler und jener, die in der Nationalmannschaft weilen, sind alle anwesend.
Als Schweizer Topadresse etabliert
In der Arena in Schönenwerd herrscht beim Apéro mit rund 150 Gästen eine ausgelassene und familiäre Stimmung. Geschäftsführer Daniel Bühlmann unterbricht das Treiben nach einigen Minuten mit einer eingespielten Zusammenfassung des Play-off-Finals.
In seiner nachfolgenden Ansprache verweist er auf die spezielle Geschichte hinter dem Titel: «Klar will jeder Sportler gewinnen. Doch wir haben mit diesem Titel um jeden Preis gerechnet. Und in diesem Jahr hat alles zusammengepasst.»
Dies sei nicht selbstverständlich. Denn Volley Schönenwerd habe sich erst in den vergangenen Jahren zu einer Schweizer Topadresse gemausert. Erst 2010 sind die Niederämter in die NLA aufgestiegen und hätten sich seither laufend gesteigert. «Nun gewannen wir nach mehreren Anläufen im Cup- und Play-off-Final den ersten Titel.» Zudem wird an der Meisterfeier der Matchball zugunsten der Juniorenabteilung versteigert.
Auch die Schönenwerder Gemeindepräsidentin Charlotte Shah-Wuillemin gehört zu den Gratulantinnen: «Während der Play-offs seid ihr mehrmals mit dem Rücken zur Wand gestanden. Doch ihr habt nie aufgegeben und weitergekämpft.» Besonders gefreut habe sie, dass dieser Titelgewinn weit über die Region hinaus wahrgenommen worden sei. «Volley Schönenwerd macht beste Werbung für unser Dorf.»
«Diese Saison war lange ein Auf und Ab»
Im Anschluss an die Ansprachen folgt bis zur Mannschaftspräsentation, bei der jedem Spieler eine eigenkreierte «Meister-Uhr» verschenkt wurde, der gesellige Teil des Abends. Dabei schwelgen die Spieler und Gäste in gemeinsamen Erinnerungen. So auch Topscorer Luca Ulrich, der den entscheidenden Matchball verwertete: «Diese Saison war lange ein Auf und Ab.»
Dabei hätte die Mannschaft lang nicht auf dem Niveau gespielt, das eigentlich möglich gewesen wäre. Doch dann habe sie noch rechtzeitig den Rank gefunden. «Gegen Ende der Saison sind wir zu einem Team zusammengewachsen und gemeinsam zur Bestform aufgelaufen.» Besonders genossen hat Ulrich den Rückhalt aus der Region: «In der entscheidenden Saisonphase war die Arena immer gut gefüllt, was die Stimmung zum Kochen brachte.»
Auch Captain Reto Giger schwärmt vom Play-off-Final: «Ich hatte sehr viel Lust zum Spielen. Trotz des Drucks war ich in den entscheidenden Momenten sehr relaxt.» Dabei habe sicherlich seine grosse Erfahrung der drei verlorenen Cupfinals und einer Niederlage im Play-off-Final geholfen. Angesprochen auf die Pläne für die Meisterfeier meint der Captain mit Blick zu Ulrich: «Höt göi mer no chli id Möst!»
«Niemand kannte Volleyball»
In der Halle sind auch diverse Koryphäen des Vereins anzutreffen. Einer davon ist der langjährige Teamchauffeur Gusti Ballmer: «Als ich als Chauffeur begonnen habe, war der Verein noch lange nicht so professionell wie heute. Damals herrschte nach den Spielen jeweils eine Party im Car.» Diese Entwicklung sei sehr eindrücklich mitzuverfolgen gewesen. Nun übergibt Ballmer sein Amt nach zehn Jahren. «Der Titel ist für mich das beste Abschlussgeschenk.»
Vor Ort sind auch Vereinsgründer Peter Mollet und seine langjährige Unterstützerin Cornelia Schlosser. «Als ich als Bezirksschullehrer 1975 nach Schönenwerd kam, kannte hier niemand Volleyball. Ich wollte etwas Neues einbringen», erzählt Mollet. So habe er 1978 die Volleyballriege im Turnverein gegründet. Dabei habe er schon bald die Unterstützung von Schlosser erhalten. «Bis heute möchte ich den Spass am Volleyball den Kleinen weitervermitteln», sagt derweil Schlosser.